Bei einem begründeten Verdacht auf das Vorliegen einer Fructoseintoleranz führt der Arzt in der Regel einen H2-Atemtest durch. Bestätigen die Werte des Testes den Verdacht nicht, obwohl während der Durchführung des Testes die typischen Symptome aufgetreten sind, kann trotz des negativen Atemtestes eine Fructoseintoleranz vorliegen. Warum das so ist und wie eine Fructoseintoleranz in solchen Fällen festgestellt werden kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wie funktioniert der H2-Atemtest?
Mit dem H2-Atemtest wird die Wasserstoffkonzentration mit einem Messgerät beim Ausatmen in parts per million (ppm) gemessen. Zunächst wird ein Ausgangswert, der sogenannte Basaltwert, ohne Fructosebelastung des Darms bestimmt. Dieser sollte nahezu 0 ppm sein, denn vor dem Test darf unter anderem die letzten 12 Stunden nichts gegessen und nur noch stilles Wasser getrunken werden. Nach Feststellung des Basaltwertes, nimmt der Proband eine Flüssigkeit mit einer bestimmten Menge gelöstem Fruchtzucker zu sich. Danach wird über einen Zeitraum von etwa zwei bis drei Stunden in regelmäßigen Abständen von 30 Minuten erneut die Konzentration von Wasserstoff in der Atemluft geprüft. Dann wird die Differenz zwischen dem Ausgangswert um dem gemessenen Maximalwert ermittelt. Ist dieser Wert größer als 20 ppm ist der Test positiv.
Menschen mit Fructoseintoleranz leiden vielfach unter einem Mangel an Zink, Folsäure und Tryptophan, was sich in unter anderem in Antriebslosigkeit, häufigen Erkältungen und depressiven Verstimmungen niederschlagen kann. Eine hinreichende Vitalstoffversorgung ist daher das A und O bei Fructoseintoleranz. Das Kombipräparat Fructophan ist speziell auf die Anforderungen einer Fructoseintoleranz zugeschnitten und unterstützt den Organismus bei der Versorgung mit diesen essentiellen Nährstoffen. (gesponsert)
Der Hintergrund ist, dass bei einer Fructoseintoleranz die Fructose nicht wie gewöhnlich im Dünndarm abgebaut wird, sondern unverdaut in den Dickdarm gelangt. Dort wird sie von Bakterien zersetzt. Dabei entsteht Wasserstoff, der in das Blut übergeht und dann über die Lunge abgeatmet wird. Genau dieser Wasserstoff wird bei dem H2-Atemtest nachgewiesen.
Schlussfolgerungen aus einem negativen Atemtest
Fällt das Testergebnis negativ aus, kann das bedeuten, dass keine Fructoseintoleranz vorliegt, dann muss weiter nach den Ursachen für die Beschwerden, die Anlass für den Test waren, gesucht werden. Es kann aber auch sein, dass trotzdem eine Fructoseintoleranz besteht, wenn ein sogenannter „Non-Producer-Status“ vorliegt. Aufgrund dieses Status kann kein erhöhter Wasserstoffwert festgestellt werden, obwohl große Teile des Fruchtzuckers unverdaut in dem Darm gelangen.
Das kann zum einen daran liegen, dass die Bakterien im Dickdarm, die den Wasserstoff produzieren, durch die Einnahme von Antibiotika zerstört wurden. Deshalb sollte immer eine gewisse Zeit zwischen einer Antibiotika-Einnhame und dem H2-Atemtest liegen, um diese Ursache auszuschließen. Zum anderen können sich Bakterien im Dickdarm befinden, die den Wasserstoff verbrauchen und in Methan umwandeln.
Weitere Tests neben dem H2-Atemtest
Während des H2-Atemtests wird immer auch beobachtet, ob entsprechende Symptome, wie Bauchschmerzen, Durchfall und Co. auftreten. Ist der Test negativ, die Symptome sind jedoch aufgetreten, können dann weitere Tests durchgeführt werden, um gegebenenfalls das Vorliegen eines „Non-Producer-Status“ festzustellen.
Blutuntersuchung neben dem H2-Atemtest?
Ein paralleler Bluttest macht bei einem H2-Atemtest mit Fructose keinen Sinn. Denn anders als bei einem H2-Atemtest mit Lactose, mit dem eine Lactoseunverträglichkeit nachgewiesen werden soll, gibt eine Blutzuckermessung während des Tests mit Fructose keinen Aufschluss über die Aufnahme des Fruchtzuckers im Dünndarm. Denn Fructose wird erst später und auch nur sehr langsam in der Leber in Glucose umgewandelt, weshalb der Blutzuckerspiegel zunächst nicht beeinflusst wird. Bei Lactose hingegen ist es anders, da die Verdauung von Milchzucker Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Deshalb kann ein paralleler Bluttest bei Verdacht auf einen „Non-Producer-Status“ bei einem Test bezüglich einer Lactoseunverträglichkeit herangezogen werden, jedoch nicht bei einer Fruchtzuckerunverträglichkeit.
Methananalyse
Eine Methananalyse kann zeitgleich zu einem H2-Atemtest durchgeführt werden, allerdings nur in einem wissenschaftlichen Labor. Bei diesem Test wird geprüft, ob sich statt des erwarteten Wasserstoffes Methan in der Atemluft befindet. Dann wird davon ausgegangen, dass ein Fructoseintoleranz vorliegt, aber der entstandene Wasserstoff sogleich von anderen Bakterien in Methan umgewandelt wird.
Lactulose-Test
Der Lactulose-Test wird ähnlich durchgeführt, wie eine H2-Atemtest. Hier bekommt der Proband eine Lösung mit Lactulose. Dies ist ein Zucker, der immer unverdaut im Dickdarm landet. Wird auch bei diesem Test kein Wasserstoff in der Atemluft nachgewiesen, wird von einem „Non-Producer-Status“ und gleichzeitig von einer Fructoseintoleranz ausgegangen.
Nicht zu früh aufgeben
Hat sich bei Ihnen der Verdacht erhärtet, dass Sie von einer Fructoseintoleranz betroffen sein könnten, geben Sie diesen Verdacht nach einem negativen H2-Atemtest, bei dem aber trotzdem Symptome aufgetreten sind, nicht zu schnell auf. Nutzen Sie alle weiteren Tests, um entweder die Fruchtzuckerunverträglichkeit endgültig ausschließen zu können, um dann weiter nach anderen Ursachen zu forschen, oder um den Verdacht auf eine Fructoseintoleranz doch noch zu bestätigen. Denn nur so können Sie der Odyssee, die leider viele von Fructoseintoleranz Betroffene hinter sich bringen, bis überhaupt eine Fruchtzuckerunverträglichkeit in Erwägung gezogen wird, beenden und nicht unnötig weiter im Unklaren darüber bleiben, woher Ihre Symptome stammen.
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