So fördern Sie die Fructoseverdauung und erhöhen die Anzahl erlaubter Speisen und Getränke
Mit einer Fructoseintoleranz beschwerdefrei zu leben, stellt bisweilen eine echte Herausforderung dar. Diese Stoffwechselstörung, bei der Fructose nicht normal abgebaut wird, erfordert eine sorgfältige Auswahl von Lebensmitteln. Speziell die Zufuhr von drei Nährstoffen spielt dabei eine große Rolle: Zink, Folsäure und Tryptophan. Sie wirken sich nämlich erheblich auf die Verträglichkeit von fructosehaltigen Speisen und Getränken aus, sowie auf den allgemeinen Gesundheitszustand und auf die Entstehung von Folgeerkrankungen. Dies gilt umso mehr, wenn der Speiseplan aufgrund einer fructosearmen Diät ohnehin eingeschränkt ist. Glücklicherweise können wir durch die gezielte Aufnahme von Lebensmitteln, die reich an Zink, Folsäure und Tryptophan sind, die Behandlung der Fruchtzuckerunverträglichkeit unterstützen und diese Stoffwechselstörung vereinzelt sogar vollständig therapieren.
In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen erklären:
- warum gerade Zink, Folsäure und Tryptophan so wichtig sind
- welche erlaubten Lebensmittel reich an Zink, Tryptophan und Folsäure sind
- durch welche anderen behandelnden Maßnahmen Sie Ihre Versorgung mit Zink, Folsäure und Tryptophan sicherstellen können
Hinweis: Wenn in diesem Beitrag vereinfachend von „Fructoseintoleranz“ die Rede ist, so ist damit die erworbene Form, also eine Fruchtzucker-Malabsorption gemeint.
Die Bedeutung von Zink in der Behandlung der Fructoseintoleranz
Zink spielt eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel von Fructose. Es unterstützt die Aktivität des Enzyms Zink-Hexose-Transporter-1 (ZHT1), das für die Aufnahme von Fructose in die Zellen verantwortlich ist. Bei einem Zinkmangel kann die Aufnahme und Verwertung des Energieträgers Fructose gestört sein. Zink ist darüber hinaus beteiligt an der Aktivität von über 300 Enzymen.
Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) weist im Rahmen der von ihr genehmigten Health Claims auf die Bedeutung von Zink für einen funktionierenden Kohlenhydratstoffwechsel hin, zu dem auch die Verdauung von Fructose gehört.
Zinkmangel bei Fructoseintoleranz wissenschaftlich bestätigt
Gemäß Studienlage (1) besteht ein Zusammenhang zwischen Zinkmangel und Fructoseintoleranz (Malabsorption): Betroffene haben demnach deutlich niedrigere Zinkspiegel als gesunde Personen. In einer Studie gab es sogar keinen einzigen Patienten mit Zinkmangel, der nicht gleichzeitig auch eine Fructoseresorptionsstörung zeigte. Auch wenn die Wirkzusammenhänge bislang nicht geklärt sind, erscheint es sinnvoll, zur Behandlung einer Fructoseintoleranz einen normalen Serum-Zinkspiegel sicherzustellen. Bei anderen Kohlenhydratmalabsorptionen wie zum Beispiel der Lactoseintoleranz gibt es diesen Zinkmangel übrigens nicht, so dass man hier von einem speziellen Phänomen der Fructoseintoleranz ausgehen kann.
So decken Sie den erhöhten Zinkbedarf auf natürliche Weise
Die Menge des im Körper befindlichen Zink wird täglich über die Nahrung reguliert. Bei einer unausgewogenen Ernährungsweise, bei Krankheit, Stress oder Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten kann es zu Defiziten im Zinkhaushalt kommen, die sich unmittelbar auf das Wohlbefinden und die Verträglichkeit von Fruchtzucker auswirken.
Zur Deckung des Zinkbedarfs empfehle ich erlaubte Lebensmittel wie Austern, Rindfleisch, Leber, Kürbiskerne, Spinat und Bohnen. Auch Haferflocken können zur Zinkzufuhr beitragen. Beachten Sie aber bitte, dass Phytat, welches in Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Ölsaaten vorkommt, die Zinkaufnahme beeinträchtigen kann.
Darüber hinaus kann die Einnahme eines hochwertigen Zink-Nahrungsergänzungsmittels dazu beitragen, den Bedarf an diesem wichtigen Mineralstoff zu decken.
Die Rolle von Folsäure bei der Behandlung einer Fructoseintoleranz
Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9, spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel, also bei der Verwertung von Fructose im Dünndarm, und in der DNA-Synthese.
Die Vermeidung eines Folsäuremangels durch regelmäßigen Verzehr folsäurehaltiger Speisen trägt dazu bei, den Energiestoffwechsel zu unterstützen. Symptome, die durch die Malabsorption („fehlerhafte Aufnahme“) von Fructose im Dünndarm in Gang gesetzt werden, können so verhindert oder gelindert werden.
Studie bestätigt Folsäuremangel bei Fructoseintoleranz
Patienten mit Fructoseintoleranz (Malabsorption) zeigten in Studien (2) signifikant niedrigere Serum-Folsäurekonzentration als die gesunde Vergleichsgruppe. Man vermutet, dass eine Abnahme der Folsäurekonzentration bei Fructoseintoleranten zum Teil auf eine veränderte Darmflora zurückzuführen ist. Ein Mangel an Folsäure kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die von Erschöpfung und Gereiztheit bis hin zu schweren Blutarmut und Störungen der Nervengewebsentwicklung reichen können. Einige mögliche Anzeichen für einen Folsäuremangel umfassen: Müdigkeit, Schwellung der Zunge, Muskel- und Gliederschmerzen, Reizbarkeit, Mundgeschwüre, blasse Hautfarbe, Brustbeschwerden, Herzklopfen oder schneller Herzschlag, Trägheit oder Schlappheit sowie ein niedriges Geburtsgewicht bei Neugeborenen.
Wie versorge ich mich mit Folsäure bei Fructoseintoleranz?
Erlaubte Lebensmittel wie grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Avocado und Zitrusfrüchte sind reich an Folsäure. Auch Kichererbsenmehl, Weizenkeime und Eigelb tragen zur Deckung des Folsäurebedarfs bei. Beachten Sie bitte, dass Folsäure empfindlich gegenüber Hitze und Licht ist. Um den Folsäuregehalt in Lebensmitteln zu erhalten, sollte sie schonend zubereitet werden.
Wenn es schwierig ist, genügend Folsäure über die erlaubte Ernährung aufzunehmen, kann die Verwendung eines Folsäure-Nahrungsergänzungsmittels sinnvoll sein. Dies gilt – wie bei der Zinkversorgung auch – insbesondere bei einseitiger Ernährung, Krankheit, Stress und Lebensmittelintoleranz.
Darum ist der Folsäurespiegel bei der Behandlung einer Fructoseintoleranz so wichtig
Insgesamt ist Folsäure ein essenzieller Nährstoff, der von unserem Körper nicht selber hergestellt werden kann und deshalb regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden muss. Folsäure spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung von Fructose und bei der Therapie der Fructoseintoleranz. Eine ausreichende Aufnahme von Folsäure durch eine abwechslungsreiche Ernährung oder gegebenenfalls ergänzend durch ein geeignetes Nahrungsergänzungsmittel kann helfen, Fructose-bedingte Probleme zu vermeiden, die Verträglichkeit von Fruchtzucker-haltigen Speisen und Getränken zu erhöhen und somit den Speiseplan um eine Vielzahl erlaubter Nahrungsmittel zu erweitern.
Die Bedeutung von Tryptophan bei der Behandlung von Fructoseintoleranz
Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die der Körper nicht selbst produzieren kann. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Serotoninspiegels im Gehirn, was sich positiv auf die Stimmung und das Wohlbefinden auswirken kann.
In Studien (3-8) zeigten Personen mit Fructoseintoleranz signifikant niedrigere Serumtryptophanspiegel. Durch den Mangel an Tryptophan kommt es nicht nur zu einer Verminderung der Serotoninsynthese, sondern auch zum Symptom „Süßhunger“, der wie ein Teufelskreis die Beschwerden einer Fructoseintoleranz heraufbeschwört.
So verursacht Fructoseintoleranz Depressionen
Bei einer Fructoseintoleranz verbleibt die nicht verstoffwechselte Fructose im Darm. Die Aminosäure Tryptophan hat die Eigenschaft, sich an diese Fructose zu binden und Komplexe zu bilden. Dadurch kann Tryptophan aber nicht mehr vom Körper aufgenommen werden und fehlt somit bei der Bildung des Glückshormons Serotonin.
Das beeinflusst die Stimmung fructoseintoleranter Menschen: Es kommt zu depressiven Verstimmungen, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und manifesten Depressionen.
Wie decke ich erhöhten Tryptophanbedarf bei Fructoseintoleranz?
Um Ihren Tryptophanbedarf zu decken, sollten Sie erlaubte Lebensmittel wie Geflügel, Eier, Milchprodukte, Nüsse und Samen in Ihre Ernährung integrieren. Auch Schokolade, getrocknete Aprikosen und Lammfleisch sind für einen höheren Tryptophangehalt bekannt.
Bei Bedarf kann auch die Einnahme eines Tryptophan-Nahrungsergänzungsmittels in Betracht gezogen werden.
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Zusammenfassung
Die gezielte Aufnahme von Zink, Folsäure und Tryptophan durch erlaubte Lebensmittel kann dazu beitragen, die Symptome einer Fructoseintoleranz zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Durch die Integration von erlaubten Speisen und Getränken, die reich an diesen Nährstoffen sind, wie Austern, grünes Blattgemüse und Geflügel, können Sie Ihre Ernährung bestmöglich unterstützen. Um sicherzustellen, dass Sie genügend Zink, Folsäure und Tryptophan aufnehmen, empfehle ich auch die Verwendung von hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln, die diese Nährstoffe enthalten. Sie können Ihnen helfen, die tägliche erforderliche Menge dieser Nährstoffe zu decken und somit die Symptome einer Fructoseintoleranz zu minimieren.
Abschließende Gedanken
Als Diätassistentin und Ernährungsberaterin möchte ich betonen, wie wichtig es ist, das individuelle Ernährungsbedürfnis bei Fructoseintoleranz zu berücksichtigen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Zink, Folsäure und Tryptophan ist, kann dazu beitragen, die Symptome zu mildern und eine Fructoseintoleranz sogar erfolgreich zu behandeln.
Denken Sie daran, dass jeder individuell unterschiedlich auf Nahrungsmittel reagiert und es wichtig ist, auf Ihren Körper zu hören. Konsultieren Sie auch gerne einen Facharzt oder Diätassistenten, um eine auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene Ernährungsberatung zu erhalten. Gemeinsam können wir Ihnen helfen, Ihre fructoseintoleranten Symptome zu überwinden und ein gesundes und glückliches Leben zu führen.
Dipl. oec. troph. Anne-Sophie Hilgen
Ernährungsberaterin
Mehr zu diesem Thema: Fructoseintoleranz – Diagnose finden, Auslöser erkennen, Ernährung anpassen, Trias Verlag (gesponsert)
Literatur:
(1) Ledochowski M, Widner B, Weiss G, Fuchs D. Fructose malabsorption is associated with lower serum zinc. Clin. Chim Acta 2000;
(2) Ledochowski M, Überall F, Propst T, Fuchs D. Fructose malabsorption is associated with lower plasma folic acid concentration in middle aged subjects. Clin Chem 1999; 45: 2013–4.
(3) Ledochowski M, Sperner-Unterweger B, Widner B, Fuchs D. Fructose malabsorption is associated with early signs of mental depression. Eur J Med Res 1998; 3: 295–8.
(4) Dills WL. Protein fructosylation: fructose and the Maillard reaction. Am J Clin Nutr 1993; 58: 779S–787S.
(5) Ledochowski M, Widner B, Fuchs D. Fructose malabsorption and the decrease of serum tryptophan concentration. In: Huether G, Kochen W, Simat TJ, Steinhart H (eds). ISTRY ‘98 Proceedings: Tryptophan, Serotonin, Melatonin – Basic Aspects and Applications. Plenum Press, New York London, 1999; 73–8.
(6) Wurtman RJ, Wurtman JJ. Brain Serotonin, Carbohydrate-craving, obesity and depression. Adv Exp Med Biol 1996; 398: 35–41.
(7) Wurtman RJ, Wurtman JJ. Carbohydrates and depression. Sci Am 1989; 260: 68–75.
(8) Ledochowski M, Widner B, Fuchs D. Carbohydrate malabsorption syndromes and early signs of mental depression in females. Dig Dis Sci 2000; in press.
Bildnachweis:
© Adobe Media. Baby spinach leaves in bowl on wooden table. Von Dyeru
© Adobe Media. Fresh sliced avocado on wooden table. Vegetarian food concept. Von sola_sola
© Adobe Media. Woman Holding Apple. Von ruigsantos
© Adobe Media. 4種のミックスナッツ くるみ、カシューナッツ、アーモンド、ピスタチオ. Von umaruchan4678